Die Region Varaždin, heute ein Symbol für grüne Hügel, herrliche Ausblicke und Weinberge, war einst – oder, wie Mutter Erde sagen würde, in ihrer Zeitrechnung ganz „neu“ – ein Land des Feuers! Wussten Sie, dass dieses Gebiet vor Millionen von Jahren vulkanisch sehr aktiv war?
Der einzige erhaltene Vulkan Kroatiens – zugleich die einzige Fundstätte für Halbedelsteine im Land – liegt in der Nähe der Stadt Lepoglava. Der Ort „Gaveznica – Kameni vrh“ ist 373 Meter hoch und seit 1998 ein geschütztes geologisches Naturdenkmal. Heute befindet sich dort eine große Grube des ehemaligen Steinbruchs Gaveznica – und nur wenige erkennen auf den ersten Blick, dass hier einst ein Fossilvulkan stand, der vor etwa 22 Millionen Jahren aktiv war.
Er wird Fossilvulkan genannt, weil er kurz nach seiner Entstehung von jüngeren Sedimentschichten überlagert wurde und erst im oberen Pliozän, vor etwa zwei Millionen Jahren, wieder freigelegt wurde. Über Millionen Jahre formten Meere, die kamen und gingen, sein charakteristisches Aussehen während der geologischen Entwicklung dieses Teils der Erde.
Der ehemalige Steinbruch ist heute besonders interessant wegen seiner Halbedelsteine wie Achat, Opal und Chalcedon. Diese Mineralbildungen entstanden in den späten Phasen vulkanischer Aktivität, als hydrothermale Prozesse die Gesteine veränderten – so entstand der berühmte Lepoglavski Achat.
Achate bildeten sich in Hohlräumen und Rissen des etwa 20 Millionen Jahre alten Andesitgesteins. Es dauert bis zu tausend Jahre, bis sich ein einzelnes Stück bildet – Schicht für Schicht aus Quarzablagerungen. Ein wahres Naturwunder, das tief unter der Oberfläche der heutigen Region Varaždin stattfand.
Es wird angenommen, dass die Pauliner-Mönche im Mittelalter diesen Ort gut kannten, und Hinweise deuten darauf hin, dass er schon viel früher genutzt wurde. Funde in der Vindija-Höhle und in der Großen Höhle auf dem Berg Ravna Gora – darunter Messer, Schaber, Äxte und andere Werkzeuge – zeigen, dass die Steinbearbeitung in der Urgeschichte bereits sehr entwickelt war. Besonders interessant sind grüne Tuffhandkeile aus Vindija, die darauf hinweisen, dass die Menschen damals den Wert dieses lokalen Materials erkannten.
In der Nähe von Čret, etwa 4 km östlich von Gaveznica, wurden kürzlich neue Fundstellen von Halbedelsteinen entdeckt – hauptsächlich verschiedene Formen von Chalcedon, rotem Jaspis und Achat, seltener Amethyst und Opal.
Lepoglava ist auch durch den Lexikografen Ivan Belostenec mit der Mineralogie verbunden. Sein Werk Gazophylacium aus dem Jahr 1740 enthält rund 270 Begriffe aus der Mineralogie und bildet die Grundlage der kroatischen mineralogischen Terminologie.
Der Standort Gaveznica – Kameni vrh wurde bereits 1936 von Stjepan Vuković beschrieben, und auf seinem Gipfel wurden Spuren einer bronzezeitlichen Siedlung entdeckt.
Heute hat das Gebiet zwar keine kommerzielle Bedeutung mehr für die Achatgewinnung, besitzt jedoch einen großen pädagogischen, wissenschaftlichen und touristischen Wert. Gaveznica – Kameni vrh ist heute ein Lehrpfad, der eine Millionen Jahre alte Geschichte erzählt und Besucher auf eine Reise in die geologische Vergangenheit unseres Planeten mitnimmt.
Komm, entdecke und spüre den Atem des uralten Vulkans!
Spaziere entlang des Lehrpfades von Gaveznica, berühre Millionen Jahre alte Felsen und entdecke, wo sich der Lepoglavski Achat verbirgt – ein Juwel, das die Geschichte von Feuer, Zeit und Natur bewahrt.
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